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Ringvorlesung „Inklusion und Barrierefreiheit an der Hochschule“

Das Thema Behinderung ist im Studium und im Studienalltag bis heute eher tabuisiert. Studierenden mit Behinderung wird oft wenig Anerkennung für ihre Begabungen zuteil, ihre Leistungsfähigkeit wird von Lehrenden wie auch Kommilitonen eher in Frage gestellt. Dieses weit verbreitete Denken beruht auf der wissenschaftlich nicht hinreichend begründeten, aber populären Annahme, dass Behinderung grundsätzlich die nicht-reversible Abweichung von einer „biologischen Normalform“ sei – und nicht die Abweichung von einer sozialen Norm. Diese Meinung hat bis in die Gegenwart Einfluss auf die Hochschul- und Studiengestaltung in Deutschland. So wird die Beeinträchtigung des Studierenden als Ausschlusskriterium angeführt, statt die angemessene Gestaltung eines Studiengangs in Frage zu stellen.

Dass gerade innerhalb des akademischen Umfeldes die Akzeptanz von Behinderung und Behinderten sehr gering ist, zeigen zahlreiche Studien aus verschiedenen Ländern. In Deutschland kann man das auch darin sehen, dass – laut der 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks – die Abbrecherquote von Studierenden mit Behinderung um ein vielfaches höher ist als die anderer Studierender.

Viele Probleme, die die Betroffenen im Studium haben, stehen im engen Zusammenhang mit der Schwerfälligkeit des deutschen Hochschulsystems und der noch immer weit verbreiteten Überzeugung, dass eine hohe Abbrecherquote ein Merkmal für den Anspruch und das „hohe Niveau“ eines Studienganges sei. Diese im „Elite“-Denken verhaftete Überzeugung hat es über viele Jahrzehnte geschafft, ein Umfeld in den Universitäten zu schaffen, das sehr exklusiv ist und ein Studium für Menschen mit Behinderung für lange Zeit (nahezu) unmöglich gemacht hat. Dabei sind die aufgeworfenen Barrieren in alten, traditionellen Hochschulen besonders hoch. Mit Verweis auf Traditionen wird häufig gerade hier der Ausschluss behinderter Menschen vom Studium und von Hochschulaktivitäten in Kauf genommen. Ebenso sind hier immer wieder Aussagen zu hören, dass, mit Rücksicht auf den Denkmalschutz, keine Veränderung an der Bausubstanz von alten Gebäuden vorgenommen werden kann. So wird auch hier der Ausschluss durch Unterlassen gebilligt.

Trotz dieser eher schlechten Voraussetzungen haben seit 2009 verschiedene Hochschulen in Deutschland viel Arbeit in eine Verbesserung der Situation Studierender mit Behinderung investiert und sind den Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention wie auch der Hochschulrektorenkonferenz „Eine Hochschule für alle“ gefolgt. Die sechs Beiträge der Ringvorlesung sollen anhand ausgewählter Themen verschiedene Betroffenengruppen und ihre besonderen Charakteristika vorstellen. Anhand von Bespielen soll gezeigt werden, wie eine Inklusion von Menschen mit Behinderung an Hochschulen umgesetzt werden kann. Die Ringvorlesung soll aufzeigen, dass es Möglichkeiten gibt, die Situation betroffener Studierender zu verbessern und wie man das Umfeld nachhaltig gestalten kann, um dauerhaft die Akzeptanz von Menschen mit Behinderung in der Hochschule zu verbessern.

Das Programm und weitere Informationen finden Sie hier.

Die Veranstaltung ist barrierearm, wird aufgezeichnet und ist dann auf dieser Seite einsehbar. Bei Bedarf werden Gebärdensprachdolmetscher zur Verfügung gestellt. Dazu melden Sie sich bitte vorab beim Arbeitskreis Inklusion  des Studierendenrates der Martin-Luther-Universität unter inklusion@stura.uni-halle.de. Während der Ringvorlesung bieten wir eine kostenlose Kinderbetreuung. Wenn Sie diese in Anspruch nehmen wollen, melden Sie sich bitte unter dem Stichwort: „Ringvorlesung”, mit Angabe des Namens, des Alters Ihres Kindes und Ihrer Kontaktdaten, insbesondere einer Telefonnummer bis jeweils eine Woche vor der Veranstaltung per E-Mail bei familiengerechte-hochschule@uni-halle.

Veranstalter:

zur Webseite des Arbeitskreises Inklusion        zur Webseite des Studierendenrates der Martin-Luther-Universität       zum Landesbüro Sachsen-Anhalt der Friedrich-Ebert-Stiftung

Kooperationspartner:

Zur Seite des DGB Region Halle-Dessau        Zur Seite der Kooperationsstelle

Unterstützt durch:

zum Zentrum für multimediales Lehren und Lernen        zur Seite der Uni Halle

Rückblick und Aussicht aufs nächste Semester

Das Wintersemester 2014/15 neigt sich dem Ende zu und so auch die von uns veranstaltete Ringvorlesung, die in einer Podiumsdiskussion ihren krönenden Abschluss gefunden hatte. Sie soll einen Anfang bedeuten, die Themen Inklusion, Internationalisierung, Familiengerechtigkeit und Gleichstellung unter dem Dach von Diversity noch nachhaltiger in der Martin-Luther-Universität zu verankern.

Ringvorlesung „Eine Hochschule für alle?“

Als erstes wollen wir unseren Unterstützern und Kooperationspartnern bei der Ringvorlesung für das Übernehmen der Korreferate danken: dem Gleichstellungs- und Familienbüro, dem Mitarbeiter des Behindertenbeauftragten des Senats der Universität, sowie dem Studentenwerk Halle. Ebenso danken wir der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt, dem Studentenwerk Halle, dem Rektorat und dem Familienbüro der Martin-Luther-Universität für die finanzielle Unterstützung. Für die Technische Unterstützung danken wir dem @LLZ und dem Career Center der Universität.

Last but not least geht unser besonderer Dank an die Referent_innen Diana Meschter und Dr. Friederike Meyer zu Schwabedissen, Dr. Björn Fisseler, Prof. Dr. Katja Nebe, Dr. René Krempkow, Dr. Elke Middendorff und Prof. Dr. Philipp Pohlenz, ohne deren interessante und informative Vorträge die ganze Veranstaltung nicht hätte stattfinden können.

Fast alle dieser Vorträge stehen Ihnen als Aufzeichnung bis zum Ende des Sommersemesters 2015 (30. September 2015) auf dieser Seite zur Verfügung unter dem Reiter „Ringvorlesungen“.

Podiumsdiskussion: „Sozialer Konkurrenzraum Hochschule – Opfern wir Chancengleichheit für Elitenbildung?“

Weiterer Dank geht an alle, die uns bei der Podiumsdiskussion unterstützt haben, insbesondere an die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, die uns finanziell unterstützt und uns mit Frau Ingrid Stude die Moderatorin zur Verfügung gestellt hat. Danken möchten wir natürlich auch den Diskutierenden, Marco Tullner (CDU), Dr. Katja Pähle (SPD), Hendrik Lange (Die Linke) und Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis90/Die Grünen), dass sie sich die Zeit genommen haben und sich den Fragen der Veranstalter und Gäste gestellt haben.

Die Aufzeichnung der Podiumsdiskussion können Sie sich hier ansehen.

Unser Dank geht aber auch an alle Gäste, die uns über das Semester treu geblieben sind und dafür gesorgt haben, dass die Refferent_innen ihre Fahrt nach Halle nicht bereut haben. Wir hoffen, es hat Ihnen auch gefallen und wir freuen uns darauf, Sie im nächsten Semester bei unserer neuen Ringvorlesung „Inklusion und Barrierefreiheit an der Hochschule“ begrüßen zu dürfen (nähere Informationen folgen spätestens bis März 2015).

Bis dahin wünschen wir Ihnen viel Erfolg und Frohes Schaffen

Ihr Arbeitskreis Inklusion

zur Webseite des Arbeitskreises Inklusion

Ringvorlesung „Eine Hochschule für alle?“

Studierende aus anderen Kulturen, mit Kindern, Behinderungen, chronischen Krankheiten oder pflegebedürftigen Angehörigen – die Vielfalt an deutschen Universitäten nimmt zu. Wie kann man ihr gerecht werden? Der Arbeitskreis Inklusion des Studierendenrates der Martin-Luther-Universität ging dieser Frage nach und organisierte eine Ringvorlesung.

Expert_innen aus ganz Deutschland informierten über die aktuelle Situation an den Hochschulen und stellten gelungene Beispiele vor, wie man mit Heterogenität in Studium und Lehre umgehen kann. Außerdem stand bei jeder Veranstaltung ein_e Vertreter_in der Universität für Fragen zur Verfügung, wie das jeweilige Thema an der Martin-Luther-Universität umgesetzt wird und an wen sich Betroffene wenden können.

Die Vorträge wurden aufgezeichnet und sind auf dieser Seite einsehbar.

Zertifikat seit 2009 audit familiengerechte hochschuleKooperationspartner

Behindertenbeauftragter, Gleichstellungsbeauftragte, und das Familienbüro, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

 

Studierendenrat der Martin-Luther-Universität        Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Studentenwerk Halle        Zentrum für multimediales Lehren und Lernen der Uni Halle        Verbund für Hochschulentwicklung und Transfer in Sachsen-Anhalt (HET LSA)        Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt

zum Career Center der MLU        Zur Kooperationsstelle Halle