Prof. Dr. Matthias Kaufmann (MLU Halle-Wittenberg, Professur für Ethik)
Der Bologna-Prozess hat nicht nur die deutsche Hochschullandschaft grundlegend verändert und Lehrende wie Studierende an Universitäten und (Fach-)Hochschulen vor neue Herausforderungen gestellt, er wird auch vermehrt begleitet von der Forderung nach Gerechtigkeit im Kontext von Bildung und Hochschule. War in den siebziger Jahren im Gefolge der „68-Generation“ die Öffnung der Hochschulen ein überwiegend „linkes“ Projekt, so erfährt die gegenwärtige Öffnung verbal eine breite politische Unterstützung und wird von der Wirtschaft eingefordert. Diese Forderung nach Öffnung des Bildungssystems bedeutet für die Hochschulen auch eine angemessene Berücksichtigung der Vielfalt der Hochschulmitglieder. Der Vortrag wendet sich den Bemühungen zu, Gerechtigkeit, insbesondere Bildungsgerechtigkeit durch Maßnahmen im Sinne der „Affirmative Action“ als gezielte Förderung unterrepräsentierter Gruppen zu erreichen und beleuchtet die sich daraus ergebenden Möglichkeiten, aber auch die theoretischen und praktischen Probleme.