Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

Podiumsdiskussion: „Sozialer Konkurrenzraum Hochschule – Opfern wir Chancengleichheit für Elitenbildung?“

21. Januar 2015 um 19:15 - 21:45

Am 21. Januar findet um 19:15 Uhr im Hörsaal XX des Melanchthonianums (Universitätsplatz 9) eine Podiumsdiskussion zur sozialen Ausgestaltung der Hochschulen in Sachsen-Anhalt statt. Organisiert wird die Veranstaltung vom Arbeitskreis Inklusion des Studierendenrates der Martin-Luther-Universität zusammen mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Sachsen-Anhalt.

Die Diskutierenden sind Marco Tullner (CDU, Staatssekretär des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt), Dr. Katja Pähle (SPD, Wissenschaftspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion), Hendrik Lange (Die Linke, Hochschulpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis90/Die Grünen, Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion) sowie Prof. Dr. Udo Sträter (Rektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, angefragt).

Marie Moritz (Gründungsmitglied des AK Inklusion) wird in das Thema einführen, Ingrid Stude (Sprecherin der Hochschulgruppe der GEW an der Martin-Luther-Universität) moderiert die Diskussion.

Hintergrund:

In den letzten Jahren scheint immer deutlicher zu werden, dass sich in der deutschen Hochschullandschaft ein Zweiklassensystem herausbildet. Auf der einen Seite stehen die finanz- und forschungsstarken Universitäten, auf der anderen werden gerade die mittelgroßen und kleinen Universitäten immer mehr durch politische Entscheidungen gedrängt, eine sogenannte Profildebatte zu führen, um sich im Forschungsfeld mit Forschungsschwerpunkten zu positionieren. Was dabei aber oft und gern übersehen wird, ist dass die Hochschulen im Allgemeinen und die Universitäten im Speziellen auch ein Ort der Bildung und Ausbildung sind – und das schwächste Glied in den Debatten bilden hierbei die Studierenden. Auch haben die Bundesregierungen in den letzten Jahren mit dem Hochschulpakt 2020 auf der einen und der Exzellenzinitiative auf der anderen Seite gemischte bis widersprüchliche Signale an die Hochschulen gesendet. Die Landesregierungen vieler Bundesländer wiederum sahen durch den Geldsegen des Bundes aus dem Hochschulpakt 2020 Möglichkeiten, die Grundfinanzierung der Hochschulen schrittweise abzusenken und die Ausbildung der Studierenden verstärkt in die Hand des Bundes zu legen. Das wiederum führte dazu, dass viele Hochschulen weit über ihre strukturellen Kapazitäten hinaus Studierende aufgenommen haben, um mehr Geld vom Bund zu bekommen – ohne aber dabei auf die Erhöhung der Qualität der Ausbildung und die Verbesserung des Umfeldes zu achten.

Diese Politik, wie auch ihre Umsetzung an den Hochschulen, hat in den letzten Jahren immer wieder zu Problemen im sozialen Umfeld der Hochschulen geführt und einen Raum geöffnet, in dem Chancengleichheit und Elitenbildung in Opposition stehen. Die Annahme eines „Normstudierenden“ in der Planung der Gestaltung des hochschulischen Umfeldes sieht nur geringe Abweichungen von dieser Norm vor und macht es gerade für studentische Minderheiten schwer, ihr Studium erfolgreich zu gestalten und abzuschließen. Nach dem Studium eine wissenschaftliche Laufbahn anzustreben wird diesen Gruppen darüber hinaus erschwert, da Mitarbeiter_innen oft nicht nach fachlicher Kompetenz, unter Berücksichtigung des individuellen Lebenslaufs ausgewählt werden, sondern nach persönlichem Vorlieben und Statusbezug der Hochschullehrenden. Hierdurch haben es Absolvent_innen mit Behinderung, Familie oder dem falschen sozialen Hintergrund, wie auch Frauen und Migrant_innen schwerer, Anerkennung in der Wissenschaft zu erlangen als ihre „normalen“ Kommiliton_innen. Besonders auffällig ist, dass es innerhalb der Hochschulen eine fast schon generelle Resistenz gibt gegenüber gesellschaftlichen Veränderungen und Forderungen wie Inklusion / Integration, Gleichstellung, Familienfreundlichkeit oder auch Internationalisierung oder, allgemeiner, gegenüber Diversität.

Anliegen der Podiumsdiskussion ist es, die Positionen der Verschiedenen in der Landeshoch-schulpolitik agierenden Parteien abzubilden, aber auch die Position der Landesrektorenkonferenz und Hochschulleitung der Martin-Luther-Universität als größte Hochschule des Landes.

(Organisation: Christian Müller M-A.)

Weitere Informationen zum Thema können Sie hier finden.

zur Webseite des Arbeitskreises Inklusion     GEW-Logo     LOGOSTURA

Details

Datum:
21. Januar 2015
Zeit:
19:15 - 21:45
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Melanchthonianum, Hörsaal XX
Universitätsplatz 9
Halle, Deutschland
+ Google Karte anzeigen